Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Kapelle zur Heiligen Familie:

Pfersbach hat kirchlich schon immer zu Mutlangen gehört. Erst im Jahr 1783 wurde Mutlangen eine selbstständige Pfarrei. Davor war es als Filiale von Iggingen durch Stiftungsgeistliche und Ordensleute von Schwäbisch Gmünd betreut worden. Das Kloster Gotteszell musste immer dafür sorgen, dass Seelsorger für Mutlangen vorhanden waren, da das Kloster das Patronatsrecht hatte.

Weil immer wieder Klagen wegen seelsorgerischer Betreuung laut wurden, hat man für Mutlangen und Pfersbach zusammen ein Lokalkaplan eingesetzt. Von den Auslagen für die seelsorgerische Betreuung sollten die Pfersbacher ein Viertel in Höhe von 1 Gulden 34 Kreuzer und 5 Heller übernehmen. Die Pfersbacher wollten ihren Anteil nicht bezahlen. Deshalb blieb ein Minus vorhanden, das von Mutlangen durch Sammlungen ausgeglichen wurde.

In Pfersbach war kein Gottesdienstraum vorhanden, aber der Wunsch wurde immer stärker. Am 4. April 1893 wurde der Bau einer Kapelle durch den Rottenburger Bischof genehmigt und so wurde die Kapelle noch in diesem Jahr erstellt.

Bereits am 11. November 1893 konnten zwei Glocken beschafft werden. Die größere mit 247 Pfund trug das Bild der Heiligen Familie mit der Umschrift „Jesus, Maria und Josef stehet uns bei". Die kleinere Glocke wog 71 Pfund und trug das Bild des heiligen Patrizius mit der Anrufung: „Sancte Patricius ora pro nobis" und das Bild des Apostels Johannes mit dem Schriftzug „Am Anfang war das Wort".
Die Glocken mussten 1942 an die Wehrmacht abgeliefert werden. Nach dem Krieg wurden neue Glocken beschafft.

Die Kosten für die Kapelle haben die Pfersbacher Bauern selbst aufgebracht. Eingeweiht wurde die Kapelle am 7. Mai 1896 durch Dekan Schaupp von Wäschenbeuren.

Auf Anordnung des Bischofs sollten die Pfersbacher weiterhin sonntags den Gottesdienst in Mutlangen besuchen. Einmal im Monat sollte werktags in der Kapelle eine heilige Messe gelesen werden. Als 1907 die Schule in Pfersbach eröffnet wurde, kam der Ortspfarrer jeden Mittwoch zu einer Schülermesse mit anschließendem Religionsunterricht. Die Bauern verpflichteten sich, jeweils den Pfarrer im Gefährt abzuholen und wieder nach Mutlangen zu bringen.

Am 25 März 1898 wurde ein Kreuzweg beschafft, der von Superior Hitzel, Untermarchtal (gebürtiger Mutlanger), eingeweiht wurde.

Die Kapelle zeigt heute im Äußeren ihre ursprüngliche Gestalt, das Innere jedoch wurde 1955 während der Amtszeit von Pfarrer King umgestaltet und bekam einen neuen Tabernakel mit Kreuz. 1956 wurde ein neues Chorbild „Die Heilige Familie" angeschafft. Eine durchgreifende Sanierung mit Trockenlegung des Grundes und ein neuer Fußboden mit Heizung sowie die Beschaffung des Volksaltares veranlasste Pfarrer Winterholler 1972/1973. Auch in den Jahren 1993 und 2010 wurde umfangreich renoviert. Fast alle Arbeiten erfolgten in Eigenleistung der Pfersbacher.
2010 wurde von vielen ehrenamtlichen Helfern der mit teils noch in den Dachstuhl einragenden, mit charakteristischen Bundverzierungen versehenen Holzdecke ein neuer Farbanstrich gegeben. Ebenfalls wurde schadhafter Putz erneuert und die Innenwände neu gestrichen. Auch die während der Sanierung ausgelagerten Kirchenbänke wurden in vielen Arbeitsstunden von fleißigen Händen abgeschliffen und neu gestrichen.
Die Wandmalerei im Altarraum, welche 1956 von Otto Eberle geschaffen wurde und die Heilige Familie darstellt, wurde von einer Restauratorin saniert. Im Außenbereich wurde über Dach der schadhaft gewordene Sandsteingiebel saniert.

Für große Aufregung sorgte 1973 der Diebstahl der Statue „Heilige Notburga". Eine Kopie der Statue steht heute in der Kapelle.

Nach Jahrzehnten wurde das alte Harmonium durch die elektrische Orgel aus Lindach ersetzt, nachdem dort eine Pfeifenorgel beschafft wurde. 201X konnte die elektrische Orgel durch ein XXXX ersetzt werden.

Seit dem vorletzten Jahrhundert sind aus Pfersbach 7 Frauen Ordensschwestern geworden. Als einziger Pfarrer, der aus Pfersbach stammen soll, wird im Jahr 1525 Wolfgang Kirschenesser genannt.

Am Eingangsportal der Kapelle ist folgende lateinische Inschrift angebracht:
„Benedic domine domum istam quam aedificavimus nomini tuo" was übersetzt bedeutet „Segne Herr dieses Haus welches wir erbaut haben deinem Namen„.

Die Kapelle hat es zu einer gewissen Berühmtheit geschafft, als vor ein paar Jahren der Karton-Bastelbogen „Altstadtkirche Pfersbach" für den Modellbau in den weltweiten Handel kam.

Zu einer gewissen Berühmtheit brachte es die Pfersbacher Kapelle als Karton Bastelbogen im Maßstab 1/87 vom Aue-Verlag.
Der Maßstab 1/87 ist die "gängige" Größe von z.B. Modelleisenbahnen im Maßstab "H0".

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü